Die Erforschung der Whiskeywelt
Der Whiskey hat seinen eigenen kleinen Kosmos geschaffen. Es gibt viel zu erforschen, aber auch zu lernen, denn besonders als Anfänger macht man gerne mal den einen oder anderen Fehler beim Trinken. Daher ist es wichtig, sich langsam heranzutasten und Tipps und Tricks anzunehmen, um die Welt des Whiskeys zu verstehen.
Kleine Tipps zum Einstieg
Da jeder Mensch seinen eigenen Geschmack hat, gibt es eigentlich keine festen Regeln, mit welchem Whiskey man anfängt.
Hier ein paar Tipps, wie der Einstieg am einfachsten gelingt:
- Zu Anfang keine teuren Whiskeys verköstigen. Lieber auf Standardabfüllungen zurückgreifen.
- Keine stark rauchigen Whiskeys probieren, denn das kann schnell abschrecken.
- Ein Aroma Rad kann helfen, die verschiedenen Whiskeyaromen zu sortieren und zu interpretieren.
- Lass Dir reichlich Zeit zum Verkosten und um die tiefliegenden Nuancen zu erkennen.
- Nicht ungeduldig werden, es erfordert viel Training, jeden Whiskey lesen zu können.
Riechen
Was Du zum Tasting noch neben einem Whiskey benötigst, ist das richtige „Nosing Glas“. Dieses Glas leitet die Aromen perfekt in die Nase, da es sich nach oben hin verjüngt und bietet somit eine kleinere Öffnung. Das Verriechen (Nosing) ist der wichtigste Punkt, denn so kannst Du alle Aromen wahrnehmen, die dir der Whiskey bietet. Viel deutlicher als beim Schmecken.
Wichtig ist, dass Du nach dem Einschenken nicht sofort die Nase tief ins Glas steckst, denn der Alkohol betäubt deine Schleimhäute recht schnell. Lass den Whiskey ca. 15 bis 30 Minuten ruhen! So verfliegt der Alkohol und die Aromen setzen sich mehr und mehr durch.
Deutliche Unterschiede wirst Du erkennen, wenn Du dich mit der Nase von außen nach innen arbeitest. Ein leichtes Schwenken gibt weitere Aromen frei. Du kannst auch ausprobieren, mit nur einem Nasenloch am Whiskey zu riechen, daraus ergeben sich auch deutliche Unterschiede.
Schmecken
Als Anfänger darfst du dich von dem scharfen, herben Geschmack nicht abschrecken lassen. Der erste Probierschluck ist meistens nicht besonders lecker und eigentlich schmeckt man da nicht wirklich irgendein Aroma. Lass den Whiskey im Mundraum wandern, damit du dich an den Alkohol gewöhnst. Je länger der Whiskey sich mit dem Speichel im Mund vermischt, desto süßer und milder wird er.
Nun sollte der zweite Schluck angenehmer für dich werden. Wichtig ist, dass der Whiskey alle Teile der Zunge berührt, denn so wird dieser viele Aromen preisgeben. Wenn es Dir am Anfang schwerfällt, die Geschmacksrichtungen zuzuordnen, dann nimm ein Aroma Rad zur Hilfe. Damit sollte es dir dann gelingen.
Um den Geschmack zwischen den verschiedenen Whiskeys zu neutralisieren, hilft kein Brot, Käse oder andere Beilagen. Die Profis trinken einfach ein Glas stilles, kühles Mineralwasser. Um die Nase wieder auf eine neue Riechprobe einzustellen, reicht es, an frischen Kaffeebohnen zu riechen.
Whiskey auf Eis oder lieber mit Wasser?
Jeder hat es bestimmt schon mal gesehen, dass Whiskey mit Eiswürfeln serviert wird. Leider wird er dadurch stark verwässert und gekühlt, dass man nicht mehr alle Aromen herausschmeckt. Wenn es ganz blöd läuft, fängt der Whiskey durch die Kälte an zu flocken, weil er nicht kühlgefiltert wurde. Das sieht nicht nur unappetitlich aus, es schmeckt auch nicht mehr.
Damit das Geschmackserlebnis nicht vernichtet wird, nimmt man Whiskeysteine. Diese werden entweder aus Metall oder Speckstein hergestellt. Man legt sie für einige Zeit in das Eisfach und holt sie bei, bedarf heraus. Die Steine kühlen den Whiskey leicht runter und verwässern ihn nicht. Teure Whiskeys werden aber in den meisten Fällen bei Zimmertemperatur getrunken.
Mit ein paar Tropfen Wasser (still, neutral, ungekühlt) kann man den Whiskey so verdünnen, dass sich die Öle lösen und Aromen dadurch intensiver herauszuschmecken sind. Das Wasser wird mithilfe einer Pipette oder einem Teelöffel zum Whiskey gegeben. Wasser sollte aber nur bei Whiskeysorten mit einem Alkoholgehalt von über 40% oder bei einem Cask Strenght Whiskey dazugeben werden.
Probiere es doch einfach mal aus Du wirst die geschmackliche sowie die äußerliche Veränderung bemerken.